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Ein weißer Schwarzwald

Im Schwarzwald im Südwesten Deutschlands entspringen die Flüsse Donau und Neckar. Von der Schweizer Grenze erstreckt er sich 160 km nach Norden. Im Westen fällt er steil zum Rhein ab und neigt sich im Osten sanft zu den Schwebischen Alpen.
Eichen- und Buchenwälder an den unteren Hängen gehen in Tannenwälder über, die bis auf 1.200 Meter ansteigen, aber vieles ist offenes Land.
Hier sind ein paar Fotos von einer sechsstündigen Wanderung. Weniger eine Kunstgalerie als vielmehr eine Aufzeichnung der Landschaften.

Birken – sanfte Federoptik

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Hier hängen die feinen Zweige der Birke anmutig unter einer relativ leichten Schneelast. Sie behalten auch ihre gold- bis violetten Blätter vom Herbst bis weit in den Winter hinein, was der blaugrauen Szene einen leichten Farbtupfer verleiht.

Das Foto wurde von einem niedrigen Aussichtspunkt aus aufgenommen und blickt den Hang hinauf. Hinter den Bäumen verläuft die Zufahrtsstraße eines kleinen Bauern. Sie ist gut gepflegt und ein junger Baum ersetzt vermutlich einen umgestürzten.

Der Himmel war dunkel vom Schnee, aber die Sicht war gut, die weichen Umrisse und die gefiederten Zweige sind symmetrisch, um das Bild auszugleichen.

Minimalist composition

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Damit die Motive gut wirken, müssen sie mit ihrer Umgebung in Verbindung gebracht werden. Ein einsamer Apfelbaum und ein Aussichtspunkt zur Wildtierbeobachtung runden die Geschichte hier ab.

Was man nicht sieht, ist der umgebende Wald. Der offene Raum ist keineswegs unendlich, aber der Blickwinkel nach oben vermittelt ein luftig-offenes Gefühl.

Der Schnee auf dem Apfelbaum sieht fast wie eine Blüte aus, da die tatsächliche Szenenfarbe der Sonne dahinter einen rosafarbenen Hauch hat. Der glatte Schnee und der natürlich abgestufte Himmel vervollständigen eine einfache, aber wirkungsvolle Komposition.

Hier ein dunkler Himmel, sehr glatter weißer Schnee auf dem Hügel und zwei ununterbrochene einfache Merkmale, nichts Komplexes, aber es funktioniert

Ein dunkler Abend nach dem Sturm

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Die kurz durchbrechenden Sonnenstrahlen boten diese Fotogelegenheit. Um die Symmetrie zu erhalten, waren ungefähr 150 m Laufen nötig, 200 m wären perfekt gewesen, aber die Wolken bewegten sich auch.

Das Foto wird durch die Lichtstrahlen gebildet, die den Hintergrund direkt hinter den Bäumen hervorheben. Die gezackten Brüche in den Wolken sehen hier auch gut aus, würden für sich allein jedoch nicht gut aussehen. Zusammen ergeben sie Atmosphäre und Maßstab.

Ja, hier ist auch etwas Glück im Spiel, aber man muss bereit sein, die Aufnahme zu machen und vorherzusehen, dass das Bild beim Laufen nicht schon da war, sondern schon erschien. Letztendlich war dies das bessere von mehreren, bei dem die Sonne sich einfach zeigte, ohne zu verglühen.

Als Setup diente eine handgeführte 5Ds mit 85 mm bei f/1.8.

Hier ist die Sonne kurz vor dem Untergehen, während sich die Gewitterwolken auflösen. Nur 10 Minuten zuvor war dies eine schlichte, graue Szene.

Buche, Birke, Ahorn und Eiche

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Die dunklen Baumstämme und Äste in diesem Foto mit Gegenlicht kommen vor einem schlichten grauen Himmel und einem schlichten weißen Vordergrund wirklich gut zur Geltung.

Auf der Birke ist immer noch ein sanfter rot-violetter Farbton vorhanden, der einen Hauch von Farbe in das ansonsten immer noch attraktive, aber eher eintönige Bild bringt und es auf angenehme Weise auflockert.

Die unterschiedlichen Formen der Bäume stehen im Kontrast zum Foto oben, wo allein die Birkenreihe ein ganz anderes Bild abgibt. Der Abstand zwischen den unteren kleinen Ästen und dem Boden ist ausschließlich dem Vieh zuzuschreiben, das gerne die Blätter frisst und die Zweige kaut.

Alles in allem ein sehr ländliches Bild, das überall sein könnte.

Ein weiteres Foto von Bäumen im Schnee. Hier ergibt der sanfte Kontrast und die gleichmäßige Verteilung der sich ergänzenden, aber unterschiedlichen Arten eine sehr gut gerahmte, einfache Szene.

Geschichteter Waldrand

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Dies ist eine sehr typische Szene im Schwarzwald. Die höheren Kiefern im Hintergrund sind erheblich älter und säumen einen Waldweg. Diese weichen einer Mischung aus Tannen und Fichten aus halbkommerzieller Produktion und wechseln dann wieder zu einer Mischung aus Hainbuchen und Laubbäumen, bevor die Felder an den Rändern von Weißdorn und Schlehe wachsen.

Die kommerzielle Forstwirtschaft war sehr intensiv und in manchen Fällen aggressiv; dies wird nun durch eine Rückkehr zu den ursprünglichen Laubbäumen ausgeglichen.

Der Schwarzwald hat seinen Namen von der dunklen, dichten Tannenbedeckung, die jedoch fast ausschließlich vor etwa 800 bis 1.000 Jahren von Menschen angepflanzt wurde. Da dies weniger rentabel geworden ist und einige Gebiete heute unter Schutz stehen, kehrt nun langsam ein natürliches Gleichgewicht zurück, hoffentlich zusammen mit der Tierwelt, die im Laufe der Generationen leider vertrieben wurde.

Eine Reihe hoher Waldkiefern blickt hier auf die Hemlocktannen, Kiefern und Fichten herab, mit Weißdorn und Schlehdorn an der Spitze. Der Schwarzwald war ursprünglich Laubwald, bevor vor mehreren hundert Jahren die kommerzielle Forstwirtschaft begann.

Ein Hauch von Sonne in einer ruhigen Umgebung

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Eine Aufnahme mitten im Nirgendwo, bei der der Himmel deutlich dunkler ist als der Schnee. Die Sonne beginnt, den Kontrast zu verstärken und die Farbe des Baumstamms zu sättigen, was etwas Wärme verleiht.

Die dichten Hügel, offenen Flächen, Waldgebiete und kleinen Gassen sind alle an einem Ort zu sehen; vielleicht fasst dieses Foto von allen hier gezeigten die Atmosphäre und das Aussehen der unmittelbaren Umgebung am besten zusammen.

Das durchbrechende Sonnenlicht hebt den frischen, weichen Schnee in den Bäumen hervor. Es wird nicht lange dauern, bis es wieder dunkel wird, da der Schnee schmilzt und wieder gefriert oder einfach vollständig auftaut.

Eine Aufnahme mitten im Nirgendwo, bei der der Himmel deutlich dunkler ist als der Schnee. Die Sonne beginnt, den Kontrast zu verstärken und die Farbe des Baumstamms zu sättigen, was etwas Wärme verleiht.

Tiefe Spuren

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Der tiefe Schneefall entlang einer sehr kleinen Straße bildet einen echten Anker für dieses Bild am späten Nachmittag und führt den Betrachter zum Licht, das durch die Wolken bricht. Die Straße biegt nach rechts ab und die Wolkenhighlights sorgen für einen weiteren Fluss.

 

Diese starke Struktur verwendet Merkmale, die nicht immer funktionieren. Normalerweise gibt es einen Brennpunkt/ein Merkmal auf dem Boden. Hier ist stattdessen der offene Raum spürbar. Die Straße selbst ist interessant, aber kein Foto. Die Merkmale auf dem Boden sind alle weit entfernt, also keine Brennpunkte. Zusammen funktionieren sie sehr gut.

Dies zeigt nur, dass ein ausgewogenes Foto möglich ist, auch wenn viele Regeln gebrochen werden müssen.

Später Abend, als es schließlich dunkel wird. Dies ist zwar keine Kombüsenaufnahme, sondern eine der „Aufzeichnungen lokaler Ansichten“, vermittelt aber ein sehr klares Bild davon, wie es war.

Galerie vor Ort

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